Wir hatten einen sehr schönen Abend im 100/200 Kitchen. Das Essen wurde toll präsentiert und konnte auch in feinen Geschmacksnuancen überzeugen. Sowohl die Weinbegleitung, als auch die alkoholfreie Begleitung waren sehr gut auf die verschiedenen Gänge abgestimmt, sodass diese den Geschmack wunderbar abgerundet haben. Auch das Personal war sehr freundlich, aufmerksam und zuvorkommend.
Ich schreibe selten Kritiken, aber hier war ich so enttäuscht, dass ich meine Erfahrung teilen muss. Zum Ambiente: Das Restaurant ist stilvoll gestaltet, und die Zalto-Gläser sind ein Highlight. Leider gab es keine gleichwertigen Burgundergläser, was im Kontrast zu den sonst hochwertigen Details enttäuschte. Das ist aber natürlich nur ein kleiner Kritikpunkt. Zum Wein: Die Weinkarte ist extrem klein, vor allem für ein 2-Sterne-Restaurant. Wichtige Kategorien wie deutscher Riesling oder Burgund sind mit wenigen Optionen vertreten und Jahrgangstiefe ist kaum vorhanden. Die Weinbegleitung (siehe Bild) empfanden wir als überteuert für das, was wir an Flaschen sehen konnten. Zum Service: Der Sommelier war unfreundlich, belehrend und herablassend. Trotz unserer Bitte, nach unserer Flasche Weißwein, Rotwein zu bestellen, blieben wir ohne Wein zum Essen sitzen. Sein Verhalten war durchgehend unangemessen, was die Atmosphäre stark trübte. Der Restaurantleiter Maurice hingegen war freundlich und professionell und hat den Abend zumindest teilweise gerettet. Zum Essen: Die Gerichte waren oft unbalanciert, geschmacklich eindimensional oder übersalzen. Die Präsentation war für ein Restaurant dieser Klasse enttäuschend: verschmierte Teller, ein Dessert, bei dem der Kaviar fast heruntergerutscht war, und wiederholte Deko-Elemente wie Rote-Beete-Schnüre und frittierter Grünkohl wirkten einfallslos. Saisonalität und Nachhaltigkeit sind löblich, rechtfertigen aber nicht mangelnde Kreativität. Zur Kommunikation: Auf unsere schriftliche Kritik reagierte das Restaurant abweisend und unterstellte uns schlechte Absichten, statt Fehler einzugestehen. Ein solches Verhalten ist für ein Restaurant dieser Preisklasse unprofessionell und enttäuschend. Insgesamt war der Abend weit unter unseren Erwartungen. Der Service war unfreundlich, das Essen unausgewogen und die Reaktion auf Kritik inakzeptabel. Für das hohe Preisniveau erwarten wir deutlich mehr!
Ein (kostspieliges) Erlebnis! Wir hatten uns zu zweit das vegetarische Menü im Herbst 2024 gebucht. Der Service ist wirklich herausragend, aufmerksam, diskret und in jeder Hinsicht professionell. Ich würde sagen, es war der beste Service den ich in diesem Jahr in einem Restaurant hatte. Schon kurz nach dem Platzieren wird man gebeten, nahe des Eingangs eine Schatztruhe zu inspizieren, in der die Zutaten des heutigen Abends aufgereiht sind. Eine tolle Idee, weil man das genaue Menü auch nicht kennt. Das Essen selbst ist absolut klasse - 2 Michelin-Sterne, mehr muss man nicht sagen. Komplex, super arrangiert und immer mit gewissem Extra. War schwer, sich am Ende auf den Lieblingsgang festzulegen. Man bekommt die gesamte Zeit Brot, verlässt das Restaurant also definitiv nicht hungrig. Die Weinauswahl und -Beratung war klasse, Preise erschienen mir fair. Spirituosen kleine, aber interessante Auswahl. Rum und Whisky etwas ideenlos für meinen Geschmack, aber solide Klassiker. Ist vermutlich eher Wein-Territorium. Dafür spannende Brände von Kolonko. Die sind bekanntlich kein Schnäppchen, den Preis im Restaurant fand ich trotzdem schon an der Schmerzgrenze mit rund 40 Euro für einen Obstler. Aber an dem Abend wollten wir uns gönnen, dennoch hat das einen Beigeschmack. Bekam ich in anderen Sternerestaurants auch schon für um die 25 Euro serviert. Das Ambiente ist klasse, viel Abstand zu anderen Gästen, sodass man wirklich für sich ist. Auch das ist ja nicht immer selbstverständlich, vor allem in Hamburg, wo die Läden (vermutlich bedingt aufgrund der Mieten) oft sehr vollgestellt sind. Am Ende hatten wir zu zweit mehr als 800 Euro auf der Uhr, und wir haben keine Jahrgangschampagner oder Ähnliches bestellt. Das nur zur Einordnung. Man bekommt dafür jedoch auch eine sehr interessante Erfahrung, die zwischen 4 bis 5h dauert.