Esslust Rezensionen
Esslust im Hotel Alpenkönig Dinner zu zweit im Esslust. Der Service ist ein eloquenter junger Mann mit der notwendigen Lässigkeit den Abend locker angenehm zu gestalten und dennoch die nötige Professionalität an den Abend zu legen. Das Interior ist stilvoll eingerichtet, in blau und grau und kupfernen Tönen gehalten und schließt sich dennoch nahtlos an die holzvertäfelte, rustikale Gaststube daneben an. Wir sind somit in einem kleinen Nebenraum, in dem noch zwei weitere Tische stehen, so dass es fast den Eindruck eines 3-party „private-Dining“ macht. Der Aperitif ist schnell bestellt, die Küche flexibel genug auf meine Abwandlung der Menüfolge einzugehen. BTW, 66 € für ein 4 Gangmenü ist heutzutage was Material- und Kochaufwand anbelangt eigentlich ein Schnäppchen, ein paar Euro mehr wären gerechtfertigt gewesen. Wir sind insgesamt auch unter 200 € geblieben, was mehr als anständig ist. Der Gruß des Hauses besteht aus Brot, Olivenöl und Zitronenpfefferbutter und wird das einzige Manko des Abends bleiben. Das Olivenöl ist frisch und leicht kratzig so wie es sein soll, die Butter gut, das Vollkornbrot saftig, nur das „Toastbrot“ ist trocken. Im Anbiss sieht man das „Weiße“ der Krume, als wäre es schon einen Tag alt. Was ich nicht unterstellen möchte, aber wenn man noch etwas verbessern mag, dann bitte Fokus auf das Brot. Der junge Mann kennt sich in seiner Weinkarte aus, wir trinken - für viele untypisch - edelsüß durch das gesamte Menü und nehmen die empfohlene Flasche Moscato D’Asti. Perlend, leicht und eben typisch floral für einen Muskateller, passt er vortrefflich zum Sommerabend. Als Starter kommt eine intensive Pfifferlingsuppe mit Schwarzbrotcroutons und einem sehr schön passenden Schnittlauchöl. Danke an die Küche! Beim zweiten Gang habe ich mich für die Trüffel-Taglierini an Beurre blanc und frittierter Rauke entschieden. Die Teigwaren haben einen schönen Biss. Nichts zu meckern. Ich merke nur wieder, dass Sommertrüffel überbewertet sind, kann aber dann doch nicht meine Finger davonlassen. Hätte ich lieber mal die vegetarische Option genommen, die wäre bestimmt spannender gewesen. Hauptgang: Rinderfiletspitzen auf Bandnudeln in Sherrysauce mit Pfifferlingen. Die Rinderfiletspitzen waren perfekt. Scharf angebraten, super zart, innen rosa. Alles richtig gemacht. Vom Sherry habe ich nix gemerkt, war aber auch egal, es war wunderbar. Abgerundet hat den Abend dann eine Mousse von weißer Schokolade auf Erdbeerragout neben Pfirsichsorbet auf Schokobröseln und kristallisierten Walnüssen, deren leicht bittere Note eine gute Balance zum Rest war. Und wenn ich nochmal mal auf sehr hohem Niveau mäkeln darf: Die Himbeere hat sich mir nicht erschlossen, wenn unten doch Erdbeeren sind, die war schön aber irgendwie auf der falschen Party. ?? Fazit: Es haben sich sehr viele Leute Mühe für uns an diesem Abend gegeben und das Essen war toll! Fahren sie vorbei; es ist definitiv einen Umweg wert!!!
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