Farina di Nonna Rezensionen
Also Mittwoch Abend 18:00Uhr. Ich habe mich durch die Bewertung von 4,7 verleiten lassen dort hin zu gegen. Das Personal ist hoffnungslos überfordert und hat aus gastronomischen Sicht viele Fehler gemacht. Das Ambiente war wie in einer Kantine die Tische eng beisammen und viel zu laut. Ich habe für stolze 17,70,- eine Pizza bestellt die nach 55 Minuten kalt serviert wurde. Zum Geschmack kann ich nicht viel sagen kalte Pizza schmeckt halt nur halb so gut. Nochmal muss ich das nicht ausprobieren.
Nachdem wir uns am Eingang an vier Halbstarken vorbeigedrängt hatten, wurden wir von unserem dreckigen Tisch begrüßt. Die Gläser wurden zwar noch abgeräumt, aber ein kurzes Darüberwischen war wohl nicht drin. So gab es wenigstens die Möglichkeit, in geselliger Runde die Speisen und Getränke der Gäste vor uns zu erraten. Und der Gäste davor. Und der Gäste vom Vortag. Zwar machen die Tische durch ihr rustikales Design einen optisch ansprechenden Eindruck, jedoch befinden sich in den Rillen derart viele Krümel, dass man sich herausgefordert fühlt, wie bei einem Puzzle das Brot wieder zusammenzusetzen. Also: nach Farben sortieren und die Ränder zuerst! Das tatsächlich vorab gereichte Brot inklusive Aioli war das Highlight des Aufenthalts und der einzige kulinarische Anker dieses Restaurants. Die Getränke kamen pünktlich, waren wie üblich mit Wasser und Eis bis zur Gewinnmaximierung gestreckt, aber noch okay. Das Ambiente wirkt durch handwerkliche Fehlleistungen bei einigen Wand- und Deckenapplikationen sowie durch uneinheitliche Dekorationsbemühungen der Ex-Praktikantin nicht ganz stimmig. Wäre aber alles durch einen besseren gastronomischen Sauberkeitszustand noch zu ertragen gewesen. Zwei der vier bestellten Pizzen erreichten uns in angenehmer Wartezeit – doch zu früh gefreut! Zwei der Teiglinge waren verbrannt und wurden uns vom Service gar nicht erst zugemutet. Somit musste die Hälfte des Tisches die zu erkaltende Pizza schnell ins System drücken, während die anderen beiden warteten. Die mit Holzgriffen bestückten Messer waren dabei so scharf wie in einer Bulimieklinik. Somit musste man zumindest kein schlechtes Gewissen haben, wenn man direkt mit den Händen schnabulierte. Immerhin. 15 Minuten später dann das Ganze andersrum. So hatte aber immer jemand den Mund frei, um von seinen Urlaubsreisen zu erzählen. Achtung: In Griechenland gibt’s kein Gyros, überall auf der Welt wird geklaut – also auch an Raststätten den Wohnwagen abschließen – und die beste Pizza (laut Captain Obvious) gibt’s in Neapel. Nachdem die Nahrungszufuhr abgeschlossen war, standen unsere reifengroßen Pizzateller eine Dreiviertelstunde vor uns. Bettelnde Blicke an die vorbeiziehenden Kellner wurden nicht erwidert. Sogar bei der Aufnahme der zweiten Getränkerunde wurden die alten Gläser lieber auf dem Tisch stehen gelassen. Bis zum Verlassen der Lokalität hatten sich sechs große Gläser, zwei Dessertbehältnisse und der Brötchenkorb aufgetürmt. Der Eingang zur gefliesten Abschlagsstelle mutete einer Geisterbahn an. Der Blick auf den zementierten Boden hat dann die Ekelskala gesprengt. Falls hier der Haustürschlüssel gefallen wäre, hätte ich lieber mit Heiko (R.I.P.) im Arm am Kieler Hauptbahnhof auf ’ner Bank gepennt, bevor ich ihn von diesem Boden aufgehoben hätte. An eine entspannte Runde auf der Festung der Einsamkeit war also nicht zu denken. Schnell den Güllebunker verlassen – da standen schon die Desserts bereit. Konnte man sich jedoch sparen: Eis zu klein, Tiramisu ausverkauft, Crème Brûlée unaufregend. Für die weiblichen Besucher des Porzellanaltars gibt es jedoch noch von einem skandalösen Zustand zu berichten, den ich Spiegel TV ans Herz legen möchte. Ganz modern befindet sich für Kleinwüchsige und Kinder freundlicherweise ein niedrig angebrachtes Waschbecken. Zwar trennt eine Wand Herren- und Damenbereich, jedoch gibt es einen Durchbruch auf Höhe der Hände, sodass sich die Geschlechter das Waschbecken teilen. Mit Erlaubnis der Begleitung befindet sich ein Bild aus Sicht der Kleinen im Anhang. Bereiten Sie sich auf Fragen Ihrer Tochter vor: Sie wird bei ihrem ersten Restaurantbesuch gleich mal beste Aussicht auf die Pimmelparade des örtlichen Schützenvereins haben, sollten die mal wieder was zu feiern haben. Die Pizza war übrigens ganz okay – am besten liefern lassen.
Wir sind durch das vorbeilaufen auf das Restaurant aufmerksam geworden. Ich hatte ein Tisch für zwei Personen übers Internet reserviert, das hat auch alles super geklappt. Das Restaurant ist gut gefüllt gewesen und sehr ansprechend und hochwertig eingerichtet. Die Bedienung war sehr freundlich und stets aufmerksam. Das Essen war hervorragend Lecker und es sah auch fantastisch aus. Preislich ist es schon etwas teurer, aber jeden Cent wert. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen