Genießer Stube - Daniel Raub Rezensionen
Auf der Suche nach einem feinen Ort für das besondere lukullische Erlebnis sind wir nun ins etwa 40 km entfernte Friedland gefahren. Ein kleines Dörfchen mit viel Fachwerk und einer einst bedeutenderen Rolle eben als Grenzübergang zwischen DDR und BRD. Dort kocht seit Jahren Daniel Raub auf hohem Niveau. Zahlreiche Auszeichnungen lassen erahnen, in welche Richtung die kulinarische Reise führen kann. Die Küche zeigt sehr deutliche Bezüge zur klassischen französischen Schule, weicht aber auch mit eigenen Interpretationen und regionalen Produkten davon ab. Das Handwerk sitzt jedoch in jedem Gang. In den sechs Gängen gibt es keine einzige Pleite. Was fällt noch auf? 1. Die Portionen der einzelnen Gänge sind ungewöhnlich groß, was zunächst mit Freude wahrgenommen, am Ende aber zur Erschöpfung und Narkolepsie am Tisch führt. 2. Der Service am Tisch war sehr persönlich, zugleich professionell, aber auf keinen Fall steif. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt. 3. Beim Eintritt ins Lokal erlebt wir einen ungewöhnlich schönen Empfang von einer Hand voll kleiner Damen, die vergnüglich auf dem Sofa vor dem Kamin spielten. Die Mädchen hörte man nahezu den ganzen Abend immer wieder mal amüsiert lachen. Herrlich!!! Das war einfach nur unbezahlbar schön. 4. Die Immobilie mit dem Wintergarten und dessen Einrichtung wirkt etwas aus der Zeit gerückt. Das hochwertige Ambiente hat einige Jahrzehnte auf dem sprichwörtlichen Buckel. - Es ist jedoch nichts oll oder gar ranzig, nur eben nicht zeitgemäß. Das tut dem Servierten aber keinen Abbruch. Man setzt hier auf poliertes Tafelsilber und Goldkante. Ob es das braucht, ist eine reine Geschmacksfrage und damit unnötig zu diskutieren. Relevant ist am Ende das Küchenhandwerk und der Service am Tisch. Und hier bleiben keinerlei Fragen offen. Wir kommen sicher wieder und danken für den besonderen Abend in Friedland.
4,5* Hatten ein sechs Gänge Menü. Erst einmal finde ich den Ort der Location wirklich sehr spannend. Wirklich mitten im nichts. Daher würde man eig nicht erwarten, ein solches Restaurant hier zu finden. Die Räumlichkeiten finde ich persönlich nicht so richtig ansprechend. Es wirkt alles sehr wohnlich und hat eher einen privaten Charakter. So etwas kann durchaus sehr schön sein, jedoch hat es mir hier nicht gefallen. Es wirkt eher altbacken. Bei unserem Besuch war nur ein Raum geöffnet, sodass wir mit noch vier anderen Gästen in einem recht kleinen Raum saßen. Zu Beginn war das tatsächlich etwas unangenehm, insbesondere weil die anderen Gäste etwas ruhiger waren. Hier hat man das Gefühl, dass die anderen jedes Gespräch mithören. Dafür kann aber natürlich das Restaurant nichts. Die Begrüßung war sehr freundlich und auch der Service war gut. Die Inhaberin war sehr kommunikativ und wir haben schöne Gespräche geführt. Ein bisschen Schade fand ich, dass der Koch, welche die Gänge präsentiert hat, etwas nervös und sehr kurz angebunden gewirkt hat. Man hatte fast das Gefühl, dass er auf der Flucht war. Das Essen war ebenfalls hervorragend und die Interpretationen waren immer wieder erfrischend. Nichtsdestotrotz hat es mich teilweise nicht so richtig geflasht und das ist bei Sterneküche eig immer meine Erwartungshaltung. Die Weinkarte ist nett und besticht durch wirkliche faire Preise. Auch andere Drinks wie bspw. der Martini sind sehr fair bepreist. Letztendlich kann ich aber irgendwie doch keine 5 Sterne geben, da mir Kleinigkeiten nicht so gut gefallen haben. Bei einem Restaurant dieser Klasse, müsste da aus meiner Sicht alles perfekt sein.
Wir hatten das 8 Gänge Menü. Das Menü war sehr abwechslungsreich und bot viele geschmackliche Überraschungen. Sehr freundlicher und aufmerksamer Service Eine Küche voller Finesse - einen Stop wert!